Erich Kästner Grundschule 

 

Gotthold Schwela (Bogumił Šwjela)
(05.09.1873 - 20.05.1948)

Gotthold Schwela besuchte 1884 bis 1894 das Friedrich Wilhelms Gymnasium in Cottbus und studierte in Berlin Theologie und Slawistik. Von 1899 bis 1903, nach seinem Militärdienst, war er zunächst Hauslehrer bei einem preußischen Offizier in Potsdam, von 1903 bis 1908 Hilfspfarrer an der wendischen Kirche (Klosterkirche) in Cottbus, bis 1913 Pfarrer in Nochten. Danach trat er seine Pfarrerstelle in Dissen (Desno) an, die er bis 1941 ausfüllte. Nebenbei gab er zwischen 1917 bis 1919 wendischen Privatunterricht am Cottbuser Friedrich Wilhelms Gymnasium. Zu seinen Obliegenheiten gehörte es, auch in der Sielower Kirche Gottesdienste zu halten. Im Mai 1941 wurden ihm Gottesdienste in wendischer Sprache verboten. Wegen seines Einsatzes für sorbische/wendische Belange wurde er der Lausitzer Heimat verwiesen und lebte bis zu seinem Tod in Rudolstadt. Die Gründung der Domowina im Jahre 1912 in Hoyerswerda ist vor allem seinen Bemühungen zu verdanken. Er schrieb für Zeitungen und Zeitschriften und gab in der von ihm eingereichten Bücherreihe Serbska kniglownja 11 Bücher heraus. Mit besonderer Liebe sammelte Schwela Volksweisen, von Generation zu Generation weitergegebene Märchen und Lieder, Sagen und Flurnamen, wobei er vor allem in Dörfern wie Dissen, Döbbrick, Drehnow und Sielow von Haus zu Haus ging. Seine Flurnamen des Kreises Cottbus erschienen erst nach seinem Tod 1959 in Berlin. Er half Prof. Dr. Arnost Muka bei dessen Arbeit am dreibändigen Wörterbuch der niederwendischen Sprache und ihrer Dialekte, das 1911 in Petrograd und 1926 in Prag erschien.

Werke

  • Lehrbuch der niederwendischen Sprache, Teil 1: Grammatik - Heidelberg 1906;
    Teil 2: Übungsbuch - Cottbus 1911

  • Kurzes Lehrbuch der Oberwendischen Sprache - Bautzen 1913

  • Evangelska wera mjes Sslowjanami - Bautzen 1915

  • Vergleichende Grammatik der ober- und niedersorbischen Sprache - Bautzen 1926

  • Das Wendentum in der Niederlausitz und im Spreewald - Bautzen 1929

  • Serbske praeposicyje. Pó hugronach z ludowych hust hobźěłane a zestajane
    In: Časopis Maćicy Serbskeje - 1933/34

  • Deutsch-niedersorbisches Taschenwörterbuch - Bautzen 1953

  • Die Flurnamen des Kreises Cottbus (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin
    Veröffentlichungen des Instituts für Slawistik Band 17) - Berlin 1958