Erich Kästner Grundschule 

 

Oskar Trautmann
(07.05.1877-10.12.1950)

Oskar Trautmann beendete Ostern 1895 sein Abitur erfolgreich am Friedrich Wilhelms Gymnasium in Cottbus. Nach seinem Jurastudium wurde Trautmann 1904 Mitarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin und avancierte 1907 bis 1914 zum Vizekonsul in Sankt Petersburg. Im Jahre 1921 wurde er Generalkonsul von Kōbe in Japan und 1922 Botschaftsrat in Tokio. Von 1926 bis 1931 war er als Ministerialdirigent und Leiter der Ostabteilung im Auswärtigen Amt in Berlin tätig. Ab 1931 war Trautmann Gesandter und Botschafter in Peking und auch Mitglied im Vorstand des Chinesisch-Deutschen Kultur- und Wirtschaftsverbandes. 1935 wurde er Botschafter in Nanjing, aber nur kurze Zeit nach seinem Amtsantritt kam es zum Japanisch-Chinesischem Krieg. Bei der Zuspitzung des Konflikts um Nanjing (damalige Hauptstadt Chinas) versuchte er schlichtend einzugreifen und spielte die Vermittlerrolle bei den Verhandlungen zu einer möglichst gewaltfreien Übergabe der Stadt. Diese scheiterten allerdings, und am 13. Dezember 1937 kam es zum Massaker von Nanjing, bei dem es über 300.000 Opfer gab. Trautmann wurde 1938 aus Nanjing abberufen und musste China verlassen. Seine Tagebücher liegen im Auswärtigen Amt. Nach seiner Pensionierung 1942 kehrte er zurück nach Schlichow, wo er bereits 1921 ein kleines Gut mit seinem Vater gekauft hatte. Im Jahr 1999 wurde ihm zu Ehren die Schlichower Dorfstraße in die Oskar-Trautmann-Straße umbenannt.

Werke

  •  Die städtische Schuldeputation in Preussen und die    Ministerialinstruktion vom 26. Juni 1811. Tübingen 1905
  •   Die Frage der Zerstörung neutraler Prisen und ihre Erörterung auf    der Haager und der Londoner Konferenz. Tübingen 1910
  •   Brief Oskar Trautmann an Hans Jonas, 30. April 1930
  •   Der Diplomat, Der Konsul. Lehrmittelzentrale d. DAF. Berlin 1938
  •  Die Sängerbrücke. Gedanken zur russischen Außenpolitik von    1870–1914. Union, Stuttgart 1940
  •  Der Mensch in der Zeit. Ein Breviarium. Union, Stuttgart 1947
  •  Die Wiederkehr Gottes. Ein literarischer Versuch über das Verhältnis des modernen Menschen zur Religion. Koehler, Stuttgart    1949